Freund der deutschen Minderheit
SE Cord Meier-Klodt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien, wurde die Ehrennadel in Gold des DFDR verliehen. Die Festlichkeit fand am 25. Juni im Spiegelsaal des Forumshauses in Hermannstadt statt, daran teilgenommen haben Reinhart Guib und D. Dr. Christoph Klein, der amtierende sowie emeritierte Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Emil Hurezeanu, der Botschafter Rumäniens in Wien, DFDR-Vorstandsmitglieder und Direktoren der Forums-Stiftungen.
„Freund und Fürsprecher der deutschen Minderheit“ bezeichnete der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr Botschafter Meier-Klodt in der Begrüßungsansprache, in der er den einstimmigen Beschluss des Vorstands bekanntgab, SE die höchste Auszeichnung des DFDR zum Abschluss seines Mandates in Bukarest zu verleihen. Die Laudatio auf den Botschafter hielt der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț (siehe unten).
In seinen Dankesworten richtete sich Botschafter Meier-Cordt an die „lieben Freunde“ und berichtete vom Kennenlernen der deutschen Minderheit und deren Tätigkeit. Vor Mandatsantritt wusste er von der Existenz, der Brückenfunktion sowie schweren Geschichte, vor Ort stellte er mit Staunen fest, wie aktiv, einflussreich und bedeutend sie ist. Er erklärte sein Eintreten für die deutsche Minderheit als zugunsten der Verteidigung der europäischen Werte und also der gemeinsamen Interessen. Er würdigte das Engagement der DFDR-Vertreter in allen Bereichen und sprach seine Dankbarkeit aus für die zahlreichen Begegnungen und schönen Erfahrungen.
Sehr geehrter Herr Botschafter Meier-Klodt,
Sehr geehrte Frau Meier-Klodt,
Sehr geehrter Herr Landesvorsitzender,
Hochwürdíge Herren Bischöfe,
Stimate domnule ambasador Emil Hurezeanu,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Meine Damen und Herren,
wir treffen uns heute zu einem besonderen Anlass und danken dem lieben Gott, dass es überhaupt möglich ist. Wir hoffen alle, dass das Schlimmste bezüglich Pandemie vorbei ist und wir zur Normalität zurückfinden können.
Zu dieser Normalität gehört es auch für uns deutsche Minderheit, sich vom scheidenden deutschen Botschafter zu verabschieden. Für mich ist es der achte, mit dem ich Kraft meiner politischen Ämter zusammengearbeitet habe. Es gab sehr gute und weniger gute, interessierte und implizierte Botschafter, was die deutsche Minderheit anbelangt, es gab uns weniger gewogene Botschafter und es gab Freunde der Rumäniendeutschen. Zu diesen Freunden gehört meines Erachtens auch Herr Botschafter Cord Meier-Klodt, von dem wir uns heute verabschieden. Allerdings wollen wir zuerst unseren Dank aussprechen und ihm als Anerkennung für seine Tätigkeit zu Gunsten der deutschen Minderheit unsere höchste Auszeichnung verleihen, die Ehrennadel in Gold des DFDR.
Zur Person des Herrn Botschafters möchte ich einige Einzelheiten erwähnen:
- Er ist 1958 in Hamburg geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder;
- studiert hat er Romanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaften in Grenoble, Hamburg und Paris;
- seine diplomatische Laufbahn enthält wichtige Stationen auf fast allen Kontinenten – Accra, St. Petersburg, New York, Rom, Moskau, London, New Delhi und Bukarest.
Er ist ein sehr erfahrener wie auch vielseitiger Diplomat sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene.
Natürlich hat er als Botschafter der Bundesrepublik sein Bestes getan, um die Interessen seines Landes in Rumänien zu vertreten. Während seiner Amtszeit hat Deutschland die Position 1 mit Abstand sowohl als Investor wie auch als Handelspartner Rumäniens bestätigt.
Er hatte aber die besondere Chance sowohl die Ratspräsidentschaft Rumäniens wie auch Deutschlands auf dem Posten in Bukarest zu verwalten. Er tat es sehr gut, mit viel Diplomatie, trotz peinlicher Situationen, wie zum Beispiel die von der Regierung Dăncilă verursachten oder gravierenden Verletzungen der EU-Verträge, siehe Dringlichkeitsverordnung Nr. 13 der Regierung Grindeanu. Dagegen hat er sich sogar öffentlich positioniert, was im Falle eines deutschen Botschafters eher selten vorkommt. Dafür sollte ihm die ganze rumänische Gesellschaft dankbar sein! Ich glaube zu wissen, dass diese Positionierung seiner Überzeugung zu verdanken ist, die er mal so formuliert hat mit Hinweis auf die EU: „… Unity in diversity is represented in the special responsibility Germany and France carry as major pillars of the European Project …”.
Botschafter Meier-Klodt durfte 2018 mit uns zusammen die 100 Jahre seit der Gründung „Großrumäniens“ feiern. In Mediasch, bei der 100-Jahr-Feier der Erklärung der Siebenbürger Sachsen sprach Herr Botschafter von einem freiwilligen Anschluss im Sinne einer klaren Loyalitätsbekundung der deutschen Minderheit zum neuen Staat, eine Politik, die wir bis heute verfolgen, im Vertrauen auf die ihr bei dieser Gelegenheit zugesicherten Rechte.
Desto weniger konnten wir, wie auch Herr Botschafter, die Verleumdungskampagne der PSDragnea nicht verstehen und haben öffentlich gemeinsam dagegen protestiert.
Herr Meier-Klodt war überall wo es Rumäniendeutsche gibt, mancherorts sogar öfter, hat sich unserer Problematik angenommen und in Berlin und Bukarest unsere Projekte bezüglich Bildung, Kultur, Soziales, Presse und Wirtschaft stets unterstützt. Er ist immer erreichbar, freundlich und hilfsbereit!
Meine Damen und Herren,
ich möchte einen besonderen Punkt auf seiner Agenda unterstreichen.
Als man uns, die deutsche Minderheit, öffentlich angegriffen hat, war die jüdische Gemeinschaft die einzige Minderheit, geschweige denn politische Entität, die uns sofort in Schutz genommen hat. Dafür möchte ich auch bei dieser Gelegenheit danken! Herr Botschafter Meier-Klodt hat eine besondere Beziehung zur jüdischen Gemeinschaft aufgebaut und unsere Freundschaft und Zusammenarbeit mit ihr tatkräftig unterstützt.
Für all diese Argumente und weitere mehr freue ich mich, dass der Landesvorstand des DFDR einstimmig beschlossen hat, Herrn Botschafter Cord Meier-Klodt die Ehrennadel in Gold zu verleihen und möchte ihm und seiner Familie in unserem Namen viel Gesundheit und alles Gute für die Zukunft wünschen.
Auf ein baldiges Wiedersehen, Herr Botschafter!