Wegen der Corona-Pandemie traten die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) erst am Freitag, den 25. September, in diesem Jahr erstmals zusammen. Die Zusammenkunft fand im Hof des Teutschhauses in Hermannstadt/Sibiu unter von der Pandemie gebotenen Vorkehrungen statt. Ebenda hatte zuvor der DFDR-Vorstand getagt, sowie die Überreichung der durch Präsidialdekret dem DFDR verliehenen Gedenkmedaille „Das 100. Jubiläum der Großen Vereinigung“ stattgefunden. Die beiden Sitzungen wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul Jürgen Porr geleitet, teilgenommen haben Vertreter aus allen fünf Regionalforen und des Jugendforums, der Abgeordnete Ovidiu Ganţ und Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu. Bei der Vertreterversammlung waren auch Geschäftsführer von Forums-Stiftungen, sowie zahlreiche Gäste anwesend. Ein Grußwort sprach zu Beginn der Vertreterversammlung Saskia Schmidt, die Leiterin des Kulturreferats der deutschen Botschaft in Bukarest. Sie äußerte ihre Bewunderung für die Leistungen der deutschen Minderheit als Pflegerin und Vermittlerin der deutschen Kultur sowie Brückenbauerin. Desgleichen wurde Rohtraut Wittstock, der Chefredakteurin der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ), anlässlich ihres Renteneintritts die Ehrennadel in Gold des DFDR verliehen. Die Laudatio sprach Nina May. In seinem Bericht vor den DFDR-Vertretern teilte Dr. Porr mit, dass seit dem März sämtliche politischen Gespräche online verlaufen sind und in dieser Weise auch die Arbeiten der gemischten rumänisch-deutschen Regierungskommission vorbereitet werden, die am 12. Oktober ebenfalls online tagen wird. An Veranstaltungen konnte die Gedenkfeier anlässlich der 75 Jahre seit dem Beginn der Russlanddeportation im Januar in Reschitza stattfinden, alle anderen mussten abgesagt oder in den virtuellen Raum verlegt werden. Der DFDR-Vorsitzende lobte die Arbeit von Dr. Renate Klein als Referentin der Schulbuchkommission und das Jugendforum für sein Einbringen in die Wahlkampagne. Der DFDR-Abgeordnete Ganț erwähnte den Beitrag des DFDR und der Minderheitenfraktion zum Regierungswechsel im letzten Herbst und die Erhöhung der den im Parlament repräsentierten Minderheiten zuerkannten Mittel aus dem rumänischen Haushalt um 10 Prozent. Selbst wenn seine parlamentarische Tätigkeit seit dem März von zu Hause aus erfolgt ist, war diese erfolgreich und konnte u.a. zur Verabschiedung von Gesetz 130/2020 beitragen, wodurch auch die Kinder der politischen Opfer entschädigt werden. Auch setzte er sich dafür ein, dass die Organisationen der nationalen Minderheiten in allen Wahlbüros vertreten sind. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Abstimmung über die Kandidatenliste des DFDR für die Parlamentswahlen 2020. Der Vorstand bestätigte die bereits im März d.J. angenommene Liste bestehend aus Ovidiu Ganț, Thomas Șindilariu und Christine Manta-Klemens erneut, sie wurde auch von den Vertretern einstimmig angenommen. Im weiteren Verlauf diskutierten und befürworteten die Vertreter mehrere personelle Umbesetzungen, die der Vorstand eingebracht hatte: Thomas Șindilariu wurde für das Amt des Unterstaatssekretärs im Departement für interethnische Beziehungen nominiert, da Christiane Cosmatu am Jahresende in Rente treten will. Verabschiedet wurde die Leiterin der DFDR-Schulkommission Carmen Reich-Sander, die Aufgabe der verrenteten Mathematiklehrerin übernimmt Monika Hay, die Leiterin des Brukenthalgymnasium, die auch über Erfahrung als Schulinspektorin verfügt. Die Chefredaktion der ADZ übernimmt Nina May für ein Jahr interimistisch, wonach die Stelle ausgeschrieben werden soll. Der Vorstand hatte in seiner Sitzung die mit den Regionalforen zuvor abgesprochenen Haushaltsumschichtungen angenommen, wobei die für Kulturprojekte veranschlagten Mittel einerseits für Verwaltung und andererseits für Investitionen umgewidmet worden sind. Im Hof des Teutschhauses hatte Erwin Josef Țigla einige Werke zum Thema Russlanddeportation von Viorica Ana Fărcaș, Doina und Gustav Glinka u.a. Künstlern eingerichtet, die bei der Gedenkfeier der Deportation zu sehen gewesen waren.