Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien

Jugenddepartement gegründet

Zu ihrer zweiten Versammlung im Jahr 2023 traten die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, den 21. April, im Spiegelsaal des Forumshauses zusammen. Die Sitzung wurde vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, anwesend waren Vertreter aller fünf Regionalforen und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Jugendorganisationen (ADJ), Geschäftsführer der DFDR-Stiftungen, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sowie Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen (DRI) Thomas Șindilariu. Im Anschluss an die Sitzung wurde Dieter Drotleff, ehemaliger Chefredakteur der Karpatenrundschau und Gründungsvorsitzender des Kreisforums Kronstadt, die Goldene Ehrennadel des DFDR verliehen.

Im Rahmen der Vertreterversammlung erfolgte zunächst die Berichterstattung der DFDR-Spitzenvertreter. Dr. Porr berichtete von der Teilnahme am Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen im März in Berlin, wo es u.a. zu einem kurzen Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz gekommen war. Der Besuch in Berlin wurde jedoch auch zu Treffen mit weiteren politischen Vertretern der Bundesrepublik genutzt. Ein gutes und ausführliches Gespräch mit dem Bundeskanzler hatten dann mehrere Repräsentanten der deutschen Minderheit anlässlich dessen Besuch in Bukarest Anfang April. Ebenfalls über den Kanzler-Besuch sprach der DFDR-Abgeordnete Ganț, der auch bei den Treffen mit dem Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer Marcel Ciolacu sowie mit Premier Nicolae Ciucă teilgenommen hat. Bei letztgenanntem Gespräch nutzte er die Gelegenheit, beiden Regierungen Dank für die Unterstützung der deutschen Minderheit auszusprechen und bat in ihrem Namen, Deutschland möge sich für den Schengen-Beitritt Rumäniens einsetzen, so wie es dies zugunsten Rumäniens zuvor bei den EU-Beitritts-Gesprächen getan hatte. Des Weiteren informierte der DFDR-Abgeordnete, dass die Tagung der gemischten rumänisch-deutschen Regierungskommission im Juni in Temeswar stattfinden wird. Unterstaatssekretär Șindilariu berichtete über die Bemühungen um die Entsendung deutscher Lehrer aus Bayern und bat im Hinblick auf die Konferenz der Regierungskommission um Meldung von Fällen, in denen der Antrag auf Zusatzrente von Kindern ehemaliger Deportierter aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt worden ist.

Die Berichte von Monika Hay und Dr. Christian Chioncel, den Vorsitzenden der Fachausschüsse für Schule bzw. Wirtschaft, lagen in der Tischvorlage vor. Hay teilte desgleichen mit, dass eine Liste der ins Deutsche übersetzten Lehrbücher an alle Schulen mit Unterricht in deutscher Sprache verschickt und auf die Webseite des Zentrums für Lehrerfortbildung (ZfL) gestellt wurde. Sie berichtete ferner von der Tagung der AG-Bildung der FUEN, die vergangene Woche in Hermannstadt stattgefunden hat und deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in deutschsprachigen Bildungseinrichtungen hospitiert haben. Aus den Kommissionen des Rats der nationalen Minderheiten berichteten Benjamin Józsa (Finanzen) und Christian Töpfer (Kultur).

Einstimmig angenommen bzw. zur Kenntnis genommen hat die Vertreterversammlung die Rechnungslegung und den Audit-Bericht für 2022. In dem im März bewilligten Haushaltsvoranschlag mussten kleine Korrekturen durchgeführt werden, die neue Fassung ist einstimmig befürwortet worden.

Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde, ein Jugenddepartement des DFDR zu gründen. In seinem Rahmen sollen sich künftig sieben hauptamtlich eingestellte Jugendreferenten unter Leitung der DFDR-Jugendreferentin Andrea Rost in den Regionalforen um das Heranziehen und die Beteiligung von Jugendlichen in und an der Forums-Tätigkeit bemühen. Die Stellenausschreibungen werden kommende Tage veröffentlicht.

Erfolgt ist sodann eine gegenseitige Informierung über die Termine der wichtigen Treffen der deutschen Minderheit, die heuer an folgenden Daten stattfinden:

Sathmarer Deutsche Kulturtage: 27.-29. Mai; Banater Heimattage: 2.-4. Juni in Temeswar; Treffen der Bukowina-Deutschen: 4.-7. August; Zipsertreffen: 12.-13. August; 300 Jahre seit der Ansiedlung und 200 Jahre seit der Einweihung der römisch-katholischen Kirche in Neuarad: 8.-9. September; Sachsentreffen: 29.-30. September.

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