Zu ihrer ersten Versammlung im Jahr 2023 traten die Vertreter des Demokratischen Forums
der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, den 3. März, im Spiegelsaal des
Forumshauses zusammen. Ebenda hatte zuvor der DFDR-Vorstand getagt. Beide Sitzungen
wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, anwesend waren Vertreter
aller fünf Regionalforen und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Jugendorganisationen (ADJ),
Geschäftsführer der DFDR-Stiftungen, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sowie
Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen (DRI) Thomas Șindilariu.
Der wichtigste Tagesordnungspunkt der beiden Beratungen war der Haushaltsvoranschlag für
das laufende Jahr. Infolge von Beratungen und Diskussionen wurden Änderungen in der
Fassung durchgeführt, in der alle von den Regionalverbänden eingesandten Projektanträge
vorgesehen waren, weil sie die für heuer aus dem rumänischen Haushalt vorgesehene Summe,
trotz deren 12,5 % Anhebung, überschritten. Der novellierte Voranschlag wurde vom
Vorstand einstimmig befürwortet und von der Vertreterversammlung ebenso angenommen.
Die Vertreterversammlung gab ihr Votum desgleichen jedem der von Geschäftsführer
Benjamin Józsa vorgestellten Investitionsvorhaben.
Die Vertreterversammlung hatte mit kurzen Berichten aus der politischen Tätigkeit der
DFDR-Spitzenvertreter begonnen. Dr. Porr erwähnte die Teilnahme an der Tagung der
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN (AGDM) in Berlin, eine erste
Diskussion mit den Vertretern der ADJ, der demnächst eine weitere folgen wird, um ihre
zukünftige Tätigkeit zu besprechen, sowie das Gespräch mit Bayerns Ministerpräsident
Markus Söder in Bukarest, bei dem die Entsendung weiterer Programmlehrer beantragt
wurde. MP Ganț informierte über die politische Lage in Bukarest und seine Bemühungen für
die deutschen Gemeinschaften im Sathmarer Gebiet, Deva sowie Reschitza in Problemen mit
den lokalen Behörden. Ferner berichtete er über die guten Gespräche, die er im Dezember in
Berlin im Auswärtigen Amt, Bundesministerium des Inneren und Bundestag hatte, bei denen
er u.a. die weitere Förderung der in deutscher Sprache unterrichtenden Lehrer angesprochen
hat. Thomas Șindilariu teilte mit, dass Anträge für Kulturprojekte demnächst auch beim DRI
eingereicht werden können und sich die Minderheiten vom Kulturhauptstadt-Programm in
Temeswar ausgeschlossen fühlen. In einer Grußbotschaft, da er aus Krankheitsgründen nicht
teilnehmen konnte, äußerte Dr. Johann Fernbach, der Vorsitzende des Regionalforums Banat,
Bedauern darüber, dass die Regionalforen keine aktive Teilnahme an der Veranstaltung
anlässlich der 30 Jahre deutsch-rumänische Freund und Partnerschaft in Europa (im Oktober
l.J.) hatten und lud zu den Heimattagen der Banater Schwaben ein.
Zur Debatte standen in beiden Sitzungen die bisher bekanntgegebenen
Volkszählungsergebnisse. Es wurde allgemein festgestellt, dass Prozedurfehler – vor denen
die Repräsentanten der Minderheiten vor Beginn des Zensus gewarnt hatten – zu
unglaubwürdigen Resultaten geführt haben. Im Sommer wird das Statistikamt die Ergebnisse
auf Ortschaften aufgeschlüsselt bekanntgeben, dann werden ein Vergleichen mit den
tatsächlichen Zahlen besser und das Nachweisen der falschen Angaben möglich sein. Leider
gibt es die Möglichkeit nicht, die registrierten und öffentlich bekanntgegebenen Zahlen zu
korrigieren, so dass man in den kommenden Jahren diese angeben wird. Dank Bemühungen
des DFDR und Einsatz zahlreicher Helfer, die bei der Selbstzählung geholfen haben, konnte
ein noch schlimmeres Ergebnis verhindert werden, wofür Unterstaatssekretär Șindilariu
dankte.
Beschlossen hat der Vorstand, Prof. Dr. Wolfgang Breckner, dem ersten Prorektor der
deutschsprachigen Studiengänge an der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg, die Goldene Ehrennadel des DFDR zu verleihen. Dr. Porr teilte mit, dass im Hinblick auf die
Kommunalwahlen 2024 im Herbst Wochenend-Seminare für potentielle Kandidaten mit
Unterstützung der Friedrich-Naumann- sowie der Hanns-Seidel-Stiftung stattfinden werden
und bat Interessenten, sich bei der Geschäftsstelle zu melden. Als Termin für die nächsten
Sitzungen wurde der 21. April festgelegt.
